Der Rachelsee
Der Rachelseee
Eigentlich wollten wir ganz hinauf zum 1453 Meter hohen Gipfel
aber wir haben am Morgen beim leckeren Frühstück etwas gebummelt und haben
uns auf die Gehzeitangaben in einem Tourenprospekt verlassen.
Das war, wie wir später gemerkt haben, ein Fehler.
Wer den Rachel in der angegebenen Zeit schaffen will muß ein ganz schönes
Tempo vorlegen und hat keine Zeit um einmal stehen zu bleiben und
die schöne Natur zu genießen.
Wer hier noch nicht war kommt manchmal aus dem Staunen nicht raus.
Wir sahen zum erstenmal die vor Jahrzehnten umgestürzten Bäume
und man wird schon etwas nachdenklich.
Wir haben die Bilder vom " Totwald " im Internet gesehen
aber das ist kein Vergleich mit dem echten Anblick.
Erst jetzt beginnt langsam wieder neuer Wald über dem alten
abgestorbenen und vermodertem zu wachsen.
Der Tag begann für mich gleich richtig aufregend.
Wir fuhren vom Wildererhof nach Spiegelau um von dort mit dem Bus
in Richtung Rachel zu fahren.
Bus gefahren bin ich noch nie !
Ich sollte einsteigen aber das wollte ich nicht und schon spürte
ich einen Arm der mich einfach hoch hob und schon wurde ich "eingestiegen".
Nena war mir "behilflich".
Es war aber nicht schlimm, hab nur vor "Freude" gezittert als wir los fuhren.
Nach kurzer Zeit war ich aber ganz angetan von dem Fensterplatz den ich
mir mühevoll erschleichen konnte und hab mir die Gegend
angesehen bzw. nach Artgenossen Ausschau gehalten.
So nicht - nicht mit mir ! Ich seh ja nichts.
Der Bus fuhr uns bis zur Racheldiensthütte von wo ein leichter Anstieg in Richtung Rachel beginnt.
Der Weg vom Parkplatz "Racheldiensthütte" zur Hütte
Die Racheldiensthütte ist Start und Ziel
Der "Auerhahn Weg" war unserer Richtung Rachel
Es ging einen angenehmen etwas steinigen Waldweg immer weiter den Berg hoch. Durch die Bäume hatten wir immer angenehmen Schatten und wir kamen gut voran. Hin und wieder waren kleine Quellen wo ich richtig leckeres Wasser schlappern konnte.
Leckeres Wasser auch für Herrchen und Frauchen
Moment mal ...
War da was ....
Weiter bergauf vorbei an Bäumen wie es sie zu Hause nicht gibt,
unsere sind nicht so groß.
Aber aber auch solche Riesen mußten sterben nur weil ein paar
Borkenkäfer und saurer Regen stärker waren als sie.
Stürme besorgten dann den Rest.
Er war auch ein Riese ......
und jetzt nur noch ein Gerippe
Der Weg nach oben wird immer abwechslungsreicher
und macht richtig Spass da es alle paar Meter wieder
was neues zu sehen und beschnüffeln gibt.
Schön so im Halbschatten...
Tolle Aussicht und Super Wetter
Wir kommen jetzt schon in den oberen Bereich
und sind bisher noch niemand begegnet.
Aber das ist kein Grund zur Sorge.
Alles ist gut ausgeschildert und die Ferien sind ja jetzt auch vorbei und
es ist ganz ruhig.
Ich bin richtig gut drauf und will immer weiter hoch auf diesen Rachel.
Meine Family im Schlepptau die allerdings auch noch ganz gut mit hält.
Noch !
Immer mir nach und nicht schwächeln.
Bin jetzt richtig in Form.
Es geht weiter den Berg hoch und plötzlich sind wir auf einer Lichtung
und es wird Zeit für eine kleine Pause.
Bis jetzt noch keine Schwächen erkennbar !
Also weiter.
Es gibt noch viel zu erschnüffeln und zu sehen.
Wir hätten auch den kleinen Holzsteg nehmen können
aber so hat es viel mehr Spass gemacht
Wir setzten unseren Weg fort in Richtung Rachel als
plötzlich ein Wegweiser vor uns stand mit der Aufschrift:
Rachelsee 15 Minuten.
Also los.
Es gibt viel zu sehen was es bei uns zu Haus nicht gibt.
Überall kleine, saubere Bäche und Moos
Aber wir waren bestimmt 20 Minuten unterwegs bis ein weiteres
Schild kam auf den stand:
Rachelsee 10 Minuten.
Also weiter den Berg hoch was einem aber nicht schwer
fällt da es nicht steil bergauf geht aber wir sind schon
wieder viel länger als 10 Minuten gelaufen und immer noch
nichts vom Rachelsee zu sehen.
Dafür ist der Gesichtsausdruck unserer "Chefin"
sichtlich düsterer geworden.
Aber noch ist sie ruhig und marschiert weiter bergauf.
Als dann das Schild mit der "Rachelsee 5 Minuten" Aufschrift
kam hörten wir dann auch Leute und es kam eine
Gruppe Wanderer uns entgegen die den Weg nach unten
gingen in Richtung Racheldiensthütte von der wir
gekommen sind.
Auch Stimmen waren wieder zu hören und nach ein paar
Minuten standen wir vor ihm.
Der Rachelsee.
Er ist viel größer als er hier aussieht
Die "Chefin" hatte auch wieder einen fröhlichen
Gesichtsausdruck bekommen.
Jetzt erst mal eine schöne Pause machem und meine
krummen Russelbeine verlangten nach einer Abkühlung
in dem herrlichen Wasser.
Mein angeborener Jagdtrieb hatte außerdem noch etwas
anderes in dem Wasser und am Ufer entdeckt.
Enten.
Beute !?
Also mal hin und bis zum Bauch ins Wasser.
Das hat gut getan kann ich euch sagen.
Noch einen kräftigen Schluck genommen und dann
wollte ich mich schon der Jagd widmen aber meine
Nena hatte da wohl was dagegen.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht und etwas gegessen
hatten mußten wir allerdings feststellen,
dass wir den Gipfel desRachel heute nicht
mehr schaffen können.
Da wir heute Morgen zu spät dran waren reicht uns
dazu die Zeit nicht mehr.
Wir entschlossen uns dafür den Rückweg über
die sogenannte Felsenkanzel zu nehmen von der man
bei guter Sicht bis zu den Alpen blicken kann
und das Wetter war heute Super.
Aber kurz nach dem Aufbruch ging es mit dem
Gesichtsausdruck unserer "Chefin" rapide bergab.
Ihre Schuhe waren wohl nicht die richtige Wahl
obwohl es gute Treckingschuhe waren.
Hier hat es so manchen Wanderer noch
viel schlimmer erwischt:
Sie sagte sie würde jeden Stein durch die Sohle spüren.
Sie begann fürchterlich zu jammern und wurde von
Minute zu Minute schlechter aufgelegt.
Irgendwann wollte sie nicht mehr weiter da sich der
Weg nun doch ganz schön in die Länge zog zu dem
ging es vom Rachelsee zur Felskanzel erst Mal wieder
bergauf und sie dachte doch wir gehen wieder bergab.
Irgendwann haben wir sie dann einfach ignoriert und gingen
einfach weiter und sie mit Gewitterwolken im Gesicht
stampfte fluchend und meckernd hinter uns her.
Sie konnte einem schon Leid tun aber es half nichts.
Wir mussten ja irgend wie wieder zurück zur
Racheldiensthütte.
Nach einem längeren Marsch kamen wir mitten im Wald
zu einer Wiese und da war auch schon ein
Schild mit der Aufschrift
"Felsenkanzel"
Wir stiegen die Felsstufen hinauf und waren
von der Aussicht beeindruckt.
Man sah über die Berge des Bayerwaldes hinweg
und durch die klare Luft konnten wir auch
die Gipfel der Alpen sehen.
Nun war auch unsere "Chefin" wieder am lachen
und freute sich wieder.
Aber es sollte noch ein hartes Stück Weg vor uns liegen.
Von der Felsenkanzel aus führt der Weg zur Racheldiensthütte
über eine alte "Schlittenbahn" auf der früher mit Schlitten
Holz ins Tal transportiert wurde.
Der Weg bestand nur aus Steinen die spitz waren
und man nicht auf ihnen laufen konnte aber die
Zwischenräume zwischen ihnen waren oft so eng,
dass man mit dem Schuh nicht hinein passte.
Also wohin treten ?
Seht selbst.
Jeder Tritt muss überlegt sein
Zum Glück war dieses Stück des Weges nicht all zu lang.
Nachdem wir es hinter uns hatten standen wir plötzlich
auf einem wunderbaren geschotterten Waldweg
und machten erst mal eine kleine Pause.
Ein Päuschen muss jetzt sein
Wir brachen wieder auf und waren nach
wenigen Minuten wieder an unserem Ausgangspunkt
der Racheldiensthütte angekommen.
Mit Kaffee und Kuchen durfte sich meine Familie
dann in dem wunderbaren Biergarten
erst mal wieder stärken und es ging dann mit dem Bus
wieder zurück nach Spiegelau zu unserem Auto.
Hier bin ich in der Bushaltestelle und wir warten
auf den Bus zurück nach Spiegelau
Der Wildererhof war unser letztes Ziel für diesen Tag.
Den Gipfel des Rachels haben wir uns
aufgehoben für
den
Urlaub 2012
Impressionen